„Wir werden die Opfer rechtsextremer Gewalt in Odessa nie vergessen und den Massenmord von Odessa den ukrainischen Nationalisten nie verzeihen!“
Ein Jahr nach dem Massenmord des Aktivisten des antifaschistischen Widerstandes in Odessa fanden weltweit Solidaritätskundgebungen statt, um zusammen mit Bewohnern von Odessa an die Opfer der rechtsextremen Gewalt zu gedenken. Vor dem Brandenburger Tor in Berlin erinnerte sich auch BRDKV mit mehreren hunderten Menschen an die tragischen Ereignisse in Odessa vor einem Jahr.
Die Veranstaltung wurde von dem Berliner Bürgerverband "Mütter gegen den Krieg" organisiert. BRDKV unterstützte diese Friedensinitiative und half bei der Veranstaltungsdurchführung gerne mit.
Zu Beginn der Veranstaltung trat der unmittelbare Augenzeuge von den tragischen Ereignissen am 02.05.2014 in Odessa Herr Oleg Muzyka auf. Herr Muzyka berichtete über den genauen Ablauf des Geschehens und betonte mit Nachdruck, dass der Brandanschlag auf das Gewerkschaftshaus keine spontane Gewaltaktion von den lokalen ukrainisch gesinnten Nationalisten gewesen sei. Sowohl alle Gewaltausschreitungen am 02.04.2014 als auch der anschließender Brandanschlag an das Gewerkschaftshaus seien vielmehr von der neuen ukrainischen Regierung gezielt als eine Abschreckungsaktion für alle Oppositionskräfte im Inland organisiert und anschließend planmäßige umgesetzt worden, um die Oppositionsbewegung in Odessa in Keim zu ersticken.
Nach der Rede von Herrn Muzyka traten auch weitere Redner auf. Sie verurteilten ebenfalls den verabscheuungswürdigen Akt rechtsextremen Gewalt am 02.05.2014 in Odessa und erklärten sich solidarisch mit den Menschen in Odessa sowie in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk. Des Weiteren wurden die Regierung der Bundesrepublik und die westeuropäischen Medien sehr scharf dafür kritisiert, dass diese auf den neofaschistischen Brandanschlag in Odessa nicht angemessen reagiert hatten.
Im Anschluss an den Solidaritätskundgebungen wurde zum Andenken an die Opfer des Brandanschlages ein Friedenskonzert durchgeführt. Parallel zu dem Konzert wurde von unserem Verein die Fotoausstellungen „Der Massaker von Odessa“ sowie „Humanitäre Katastrophe in der Süd-Ost-Ukraine“ der deutschen Öffentlichkeit auszugsweise dargestellt und kleine Diskussionsrunden mit den Veranstaltungsteilnehmern sowie an der Thematik der Ereignissen in der Ukraine interessierten Passanten organsiert.
Zum Schluss wurden zum Gedenken an die am 02.05.2014 in Odessa ermordeten Menschen ein hundert Kerzenleuchten angezündet und Kränze sowie Blumen niedergelegt. Dann folgten 10 Minuten des Schweigens.
An der Veranstaltung nahmen ca. 450-500 Personen teil.
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Am 02. Mai 2014 attackierten die ukrainischen Nationalisten das friedliche Zeltlager von den antifaschistischen Aktivisten in Odessa. Die Aktivisten des antifaschistischen Widerstandes wurden von den stark bewaffneten neofaschistischen Schlägern in das Gebäude des Gewerkschaftshauses getrieben und dort eingesperrt. Anschließend setzten die ukrainischen Nationalisten das Gebäude des Gewerkschaftshauses in Brand. Das Gewerkschaftshaus wurde für Hunderte Menschen zu einer brennenden Falle. Der neofaschistische Mob schnitt alle Fluchtwege ab und warf in das Gebäude weiterhin die Flaschen mit Brandbeschleuniger, um die Brandfläche möglichst auszuweiten. Auf die Menschen, die völlig verzweifelt an Fensterbretten hingen, wurde mit scharfer Munition geschossen. Diejenigen Opfer, die aus der brennendende Hölle des Gewerkschaftshauses entkommen konnten, wurden von den Neonazisten mit Schlagstöcken und Knüppeln zum Tode geschlagen. Weder die ukrainische Polizei noch die Feuerwehr kamen den Opfern des Brandanschlages zu Hilfe.
Offiziell kamen beim Anschlag auf das Gewerkschaftshaus mindestens 48 Menschen ums Leben und ca. 200 wurden verletzt. Inoffiziell ist die tatsächliche Zahl der Tote und Verletzte viel höher. Einige antifaschistischen Aktivisten sind einfach verschwunden.
02. Mai 2014 in Odessa wurde zum ersten Akt der Massenvernichtung des russischen Volkes in der Nachkriegsgeschichte der Ukraine und stellte gleichzeitig einer Generalprobe für die massenhafte Vernichtung von der russischsprachigen Zivilbevölkerung in der Süd-Ost-Ukraine durch die ukrainische Armee dar.